Die schönsten Momente auf meinen Reisen

Die schönsten Momente auf meinen Reisen

Warum ich reise? Weil ich soviel wie möglich von der Welt sehen und erleben will. Und manche Momente auf meinen Reisen sind einfach magisch. Es sind Augenblicke, in denen man sich unglaublich lebendig fühlt, das Leben spürt – und die einem für immer in Erinnerung bleiben. Nicht immer sind es spektakuläre Momente, manchmal trifft man die richtigen Leute, hat eine wunderbare Zeit zusammen – und zack, da ist er, der perfekte Moment.

Reefsleep – Great Barrier Reef, Australien

Im Januar 2017 tuckerte ich einen Monat lang in Greyhoundbussen die gesamte Ostküste Australiens entlang und stoppte in Airlie Beach, um von dort aus mit einem Schiff zum Great Barrier Reef zu fahren. Ich hatte einen sogenannten „Reefsleep“ gebucht, übernachtete also nach einem Tag Schnorcheln auf einer Plattform direkt über dem beeindruckenden Reef. Abends saßen wir neun Reefsleeper aus Spanien, USA, England, Niederlande und Deutschland gemeinsam beim Barbecue zusammen und genossen die Stille.

Der Sonnenuntergang – traumhaft. Die Nacht in Swags, also Quasi-Zelten unter dem Sternenhimmel – unglaublich. Und der Sonnenaufgang – magisch! Am späten Nachmittag und am frühen Morgen hatten wir das Reef für uns alleine und schnorchelten über die bunten Korallen und Fische hinweg bis die Tagesgäste mit Booten kamen.

Barbecue am Ayers Rock – Uluru, Australien

Nochmal Australien, diesmal das Landesinnere. Viele lassen aus Zeitgründen den Ayers Rock, oder Uluru wie er eigentlich genannt wird, aus und konzentrieren sich nur auf die Ostküste Australiens. Ich wollte nach den Stränden aber auch mal ein anderes „Gesicht“ von Australien sehen. Außerdem interessiert mich auch immer die Geschichte des Landes, das ich bereise, und dazu gehören in Australien eben auch die Aboriginies, die Ureinwohner. Also flog ich von Sydney nach Uluru, das einen eigenen Mini-Flughafen hat und übernachtete in dem Mini-Ort Yulara.

Am nächsten Tag besuchte ich mit einer Tour den ca. 25km entfernten Nationalpark, in dem nicht nur der weltberühmte Inselberg Uluru, sondern auch die Olgas (Kata Tjuta) herausragen. Auf rotem Sand wanderten wir bei 45 Grad Hitze zwischen diesen beeindruckenden Felsbergen umher und lernten einiges über die Traditionen der Aborigines. Den Sonnenuntergang über dem Uluru erlebten wir dann bei einem gemütlichen Barbecue – und ließen den Tag ausklingen.

Schwimmen mit Delphinen – Sansibar, Tansania

Eines meiner Reise-Highlights war definitiv eine Bootstour vor der Küste Sansibars, die uns zu einer Delfinherde führte. Mit Schnorcheln, Flossen und Taucherbrille ausgestattet warteten wir auf dem Boot, bis die Herde unter uns vorbeizog. „Jump“, schrie der Guide. Ich setzte die Taucherbrille auf, nestelte an meinem Schnorchel rum – und weg war die Herde. „You are too slow. When I say jump, you jump!“, belehrte mich der Guide. Also gut. Die Herde kehrte zurück und eine Millisekunde nach dem nächsten „Jump“ warf ich mich ins Wasser.

Mit ein paar Kraulzügen war ich schnell inmitten der Herde freilebender Delfine. Unter mir drehte sich ein kleiner Babydelfin um die eigene Achse und ein Meter neben mir schwamm ein ausgewachsener Delfin. Nach ein oder zwei Minuten Dahingleiten in der Herde wurden die Delfine zu schnell oder tauchten ab. Dennoch war es ein unglaubliches Erlebnis.

Ankommen am Ende der Welt – Finisterre, Spanien

Die letzten Meter des Jakobsweges mit der Ankunft am 0-Kilometer-Stein und dem Leuchtturm von Finisterre am Ende der Welt war für mich ein ganz besonderer Moment. Gerade am Anfang meiner 900km-Wanderung habe ich gezweifelt, ob ich es tatsächlich schaffen werde.

Aber auf dem Camino de Santiago zählen nicht Talent oder Fitness, sondern Motivation und Durchhaltevermögen. Einfach weitergehen, Schritt für Schritt – und irgendwann ist man tatsächlich da. Ein ganz besonderer Moment, an den ich gerne zurückdenke.

Sonnenaufgang in der Serengeti – Tansania

Bei meiner Trucktour durch Kenia und Tansania haben wir eines Morgens einen Gamedrive, also eine Safari, durch die Serengeti gemacht. Das Wort Serengeti kommt aus der Sprache der Massai und bedeutet „endloses Land“. Und genau den Eindruck bekommt man auch. Das UNESCO-Welterbe beherbergt Millionen von Tieren.

Dort den Sonnenaufgang zu genießen, die Tiere, die man sonst nur aus dem Zoo kennt, in ihrer Heimat zu erleben, ihren Lebensraum kennenzulernen und die Schönheit der Natur zu bewundern ist einfach nur großartig.

Mit dem Einbaum unterwegs – Okavango-Delta, Botswana

Einer der entspanntesten Momente meines Lebens war unsere Tour mit dem Mokoro, einem Einbaum, in das botswanische Okavango-Delta. Das leise Plätschern des Wassers, das Rascheln der Gräser und das Zwitschern der Vögel haben mich tatsächlich nach einiger Zeit in einen tiefen Schlaf versetzt. Im Nirgendwo angekommen bauten wir unser Lager und unsere Zelte auf.

Für die nächsten drei Tage war die kleine Lichtung unser Zuhause – und Startpunkt der Walking Safaris. Jeder von uns schleppte neben seinem Rucksack, Schlafsack und Zelt noch minimum 10 Liter Wasser mit sich. Bei 45 Grad Hitze absolut notwendig.

Ich fand die drei Tage mitten in Botswana unglaublich toll – und ich lernte sogar das Anfertigen von Armreifen aus Palmenblättern. Die einheimischen „Poler“, die so heißen, weil sie mit den Holzstangen die Einbäume fortbewegen und die uns in den Busch begleitet haben, haben es uns beigebracht.

Die Armreifen habe ich heute noch. Und sie erinnern mich an eine ganz besondere Reise.

Dune 45 – Namibia

Silvester 2015/2016 feierte ich in Namibia, inmitten der roten Dünenlandschaft. Während in Deutschland am 31. Dezember alle in Hektik verfallen sind und ihre Vorbereitungen für den Abend gestartet haben, stapfte ich mit meiner Trucktour-Gruppe die Dune 45 rauf. Ihren Namen verdankt die Düne dem Umstand, dass sie 45 Kilometer vom Parkeingang bei Sesriem entfernt liegt. Bis ich auf der Spitze der 170-Meter-hohen Düne ankam, dauerte es allerdings etwas, da man mit jedem Schritt wieder einen halben Meter zurückrutscht 🙂

Aber der Ausblick über die roten Dünenlandschaft entschädigt alles. Ich mag Wüsten und habe schon einige gesehen, aber die rote Endlosigkeit in der Wüste Namib ist ein einzigartiger Anblick.

 

Westernreiten – Montana, USA

Seit ich als Kind mal eine Reportage über eine Wanderreiterin in Argentinien gelesen habe, wollte ich auch unbedingt einmal zu Pferd paar Tage unterwegs sein. Deshalb verbrachte ich eine Woche meines Sommerurlaubs 2013 in Montana auf einer Westernranch im Outback. Außer mir waren nur noch eine Hobbyreiterin aus New Jersey und ein irischer Formel-1-Ingenieur in dem Blockhaus untergebracht.

Gemeinsam mit den Cowboys sattelten wir jeden Morgen unsere Quarterhorses und ritten in die Prärie – um Zäune und Wasserstellen zu kontrollieren und Rinderherden von einer Weide auf die nächste zu treiben. Eine Woche ohne Internet, Handy, Fernseher und anderen Menschen.

Abends übten wir uns im Lassowerfen, lasen Bücher oder puzzelten an dem großen Holztisch gemeinsam Landschaftsmotive zusammen. Und bevor wir dann vom Tag erschöpft in die Laken fielen, bestaunten wir den schönsten Sternenhimmel meines Lebens.

 

Es gibt noch unzählige andere wundervolle Momente, die ich auf meinen Reisen erlebt habe – aber irgendwo musste ich einen Schlussstrich ziehen, sonst wäre dieser Artikel ausgeartet. Ich bin froh, dass ich so viel Unterschiedliches gesehen und erlebt habe. Jede Reise hat mich geprägt und mir etwas Neues beigebracht. Vor allem aber, wie wunderschön diese Welt ist und wie dankbar wir sein können, dass wir für eine kurze Zeit darin leben dürfen.

4 Gedanken zu „Die schönsten Momente auf meinen Reisen

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