Krank sein auf Reisen

Krank sein auf Reisen

„Und du wirst nie krank auf deinen Reisen?“, werde ich immer mal wieder gefragt. Ich verneine dann immer, bis mir auffällt, dass das so eigentlich nicht stimmt. Ich verdränge es nur immer recht schnell. Gerade wenn man alleine reist, ist es ziemlich doof, auf Reisen krank zu werden.

Schließlich muss man immer noch irgendwie in der Lage sein, von A nach B zu kommen und sei es nur, um bei der Apotheke Medikamente zu besorgen. Das ist auch der Grund, warum ich auf meinen Reisen immer einen guten Grundstock an Medikamenten dabeihabe – um genau für so etwas gewappnet zu sein.

Also Paracetamol, Pflaster, Nadel & Faden (super für Blasen), Verband, ein Fieberthermometer, Ibuprofen, Nasenspray, Mucosolvan – aber mein bester Freund auf Rucksackreisen ist Immodium Akut. Durchfall hat man immer irgendwann, vor allem wenn man wie ich auch überall isst. An den Straßenständen schmeckt es auch meistens am besten.

Super Sache: Einfach einen Faden durch die Blase ziehen, dann füllt sie sich nicht wieder von Neuem!

Ich habe mich auf meinen Reisen auch schon paarmal übergeben. Zuletzt in Bolivien, als ich in einem Cafe statt wie geplant zum Ende meiner Reise und damit zur Feier des Tages was Leckeres zu Essen zu bestellen in der Toilette auf dem Boden saß und die Kloschüssel umklammerte. Aber das geht meistens recht schnell wieder vorbei, vermutlich war es einfach eine leichte Form der Lebensmittelvergiftung.

Das passierte mir auch in Panama, als ich in einem kleinen Holzboot auf einer entlegenen Insel ankam und mich sterbenselend fühlte, weil mein Mittagessen offenbar verdorben war. Der Rezeptionist des Hostels, zu dem ich mich schleppte, ging erst einmal in den Dschungel, kam mit einer Handvoll Blätter wieder und kochte mir damit einen Tee. Ich fühlte mich sofort wieder sensationell. Was auch immer da drin war, es hat gewirkt!

Mein spannendstes Erlebnis war aber, als ich – auf derselben Reise in Panama – im Meer in eine Qualle schwamm. Mein Oberarm brannte danach wie Feuer. Und die Tentakel der Qualle haben mysteriöse Spuren auf meiner Haut hinterlassen. Das führte dazu, dass mich alle Backpacker fragten, ob ich mir selber ein Tattoo in den Arm geritzt hätte. Na klar! Es dauerte einige Wochen und als ich mich gerade damit abfand, dass ich dieses Natur-Tattoo für immer haben werde, war es weg.

In Panama: Mein Quallentattoo auf dem Oberarm.

Was ich mit dem Artikel eigentlich sagen will: Ja, man wird vielleicht mal krank auf den Reisen, hat Mückenstiche, Sonnenbrand, Hautausschlag oder Bettwanzen. Aber solange nichts Dramatisches (Malaria, Dengue etc.) dabei ist, ist man eigentlich auch schnell wieder hergestellt.

Und auch wenn man sich in solchen Momenten natürlich überhaupt nicht gut fühlt und sich schwört, nie wieder zu reisen: Es ist auch schnell wieder vergessen und die nächste Reise bucht man dann auch wieder. Und das ist gut so!

Mein Bettwanzen-Bein in Nordthailand.

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