Meine Buchtipps für Fernweh

Meine Buchtipps für Fernweh

Ich liebe Reisen. Und ich liebe Bücher – was liegt da näher, als sich auch literarisch mit Reisen oder anderen Ländern zu beschäftigen. Wobei literarisch etwas übertrieben klingt, denn am liebsten lese ich Erfahrungsberichte oder Autobiographien von Menschen, die im Ausland aufgewachsen sind oder die irgendwann ihr Leben in Deutschland gegen eine exotischere Daseinsform eingetauscht haben.

Ich habe natürlich nicht alle Bücher dieser Welt gelesen (leider), aber es gibt einige Bücher, die mich beeindruckt haben und die mir in Erinnerung geblieben sind.

Übrigens habe ich beim Auflisten gemerkt, dass es eine ziemlich wilde Mischung geworden ist. Nicht immer sind es Reiseberichte, sondern auch oft einfach Lebensgeschichten. Gepackt haben mich aber alle.

 

Breitengrad Null – auf dem Äquator um die Welt (Mike Horn)

Völlig verrückter, aber cooler Typ (und Laureus Academy Mitglied) aus Südafrika, der schon die erstaunlichsten Expeditionen hinter sich hat. Dementsprechend gibt es auch mehrere Bücher von Mike Horn, am besten fand ich aber „Breitengrad Null“. Maximal 50 km vom Äquator entfernt und alles un-motorisiert zurücklegen – das waren seine Regeln. Und so segelte er auf einem Trimaran über die Ozeane, schlug sich durch den Dschungel, überlebte den Biss einer Giftschlange und wurde in Afrika inhaftiert. Echt spannende Schilderungen, die ein bisschen Lust auf so ein verrücktes Leben (oder Reise) machen.

 

Shantaram (Gregory David Roberts)

Das Buch basiert auf der Lebensgeschichte von Gregory David Roberts, einem neuseeländischen Schwerverbrecher, der aus der Haft flieht und in Indien landet. Teilweise etwas langatmig, aber dennoch haben mich seine Schilderung von Mumbai in den achtziger Jahren und der ganze Mix aus sozialem Engagement und Korruptionssumpf ziemlich in den Bann gezogen. Ich finde: Man muss es gelesen haben. Aber Zeit einplanen, das Ding hat 1.000 Seiten 🙂

 

Laufen. Essen. Schlafen (Christine Thürmer)

Christine Thürmer ist eine ambitionierte Geschäftsfrau, doch dann wird ihr gekündigt und sie beschließt, fünf Monate lang den amerikanischen Fernwanderweg Pacific Crest Trail von Mexiko nach Kanada zu wandern. Der Weg ist auch bekannt durch das Buch und den Film von Cheryl Strayed, (übrigens auch empfehlenswert). Doch damit nicht genug, sie wandert auch noch den Appalachian Trail und den Continental Divide Trail und berichtet von ihren Erfahrungen, alleine als Frau mit einem Zelt und Ultraleichtgepäck durch die Welt zu spazieren. Inzwischen hat sie auch ihre Wohnung aufgegeben, ihren ganzen Besitz in einen kleinen Lagerraum gepackt und wandert/radelt und paddelt durch die Gegend.

Ebenso gut: Ihr Nachfolgewerk „Wandern. Radeln. Paddeln.“, das ihre weiteren Reisen zu Fuß, auf dem Rad und im Kajak beschreibt.

 

Der Junge, der den Wind einfing (William Kamkwamba)

Ein Junge aus Malawi, der dank den Büchern aus der kleinen Dorfbibliothek seine Liebe zur Technik und seinen Erfindergeist entdeckt und es schafft, mittels eines selbstgebauten Windrades ein Radio zu betreiben. Damit wird er nicht nur der Held seines Dorfes, sondern schließlich auch zu einer Konferenz in Tansania eingeladen. Mittlerweile studiert er in Südafrika. Eine wirklich bewegende Geschichte!

 

A long way gone (Ishmael Beah)

Eine ziemlich krasse Lebensgeschichte von Ishmael Beah, dessen Heimatdorf in Sierra Leone überfallen wird, als er elf Jahre alt ist. Ein Jahr später begeht er für Regierungstruppen seinen ersten Mord als Kindersoldat. Als ich dieses Buch las, fragte ich mich, was ein Mensch alles ertragen kann – und wie man danach jemals in ein „normales“ Leben zurückfindet. Ein bedrückendes Buch, dessen Geschichte aber erzählt werden MUSS.

 

Das Ende ist mein Anfang (Tiziano Terzani)

Das ganze Buch ist ein Gespräch zwischen dem 35-jährigen Folco und seinem Vater Tiziano Terzani, der im Sterben liegt und noch einmal über sein Leben resümiert. Der Spiegel-Korrespondent und Bestseller-Autor erzählt von seinem Leben als Journalist, seinem Verlangen „dabei zu sein, wenn Geschichte gemacht wird“ und von seinen mehrjährigen Aufenthalten in Singapur, Vietnam, Kambodscha, China, Tokio und Indien. Das Buch lässt sich super lesen, ist abwechslungsreich – und man lernt eine Menge einfach ganz nebenbei.

 

Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen (Siba Shakib)

Die Autorin Siba Shakib erzählt das Schicksal afghanischer Frauen am Beispiel der Lebensgeschichte von Shirin-Gol. Nicht lange fackeln, einfach lesen. Und wer das Buch mag, verschlingt bestimmt auch „Der Drachenläufer“ und „Tausend strahlende Sonnen“ von Khaled Hosseini, mit die besten Bücher, die es meines Erachtens gibt 🙂

 

Mit dem Fußball um die Welt (Rudi Gutendorf)

Für die Fußball-Fans unter uns: Die Trainerlegende Rudi Gutendorf erzählt von seinen abenteuerlichen Einsätzen in Ruanda, Simbabwe, Fidschi und Tonga. Einfach mal ein Fußballbuch der anderen Art und auch für Leser interessant, deren Leben sich nicht um den Fußball dreht. Schöne Globetrotter-Stories aus Ländern, über die man sonst nicht allzu viel liest.

 

Natürlich gibt es auch noch Klassiker wie „In 80 Tagen um die Welt“, Die weiße Massai“, „Das Dschungelkind“ oder „Nicht ohne meine Tochter“, aber die dürften den meisten vermutlich schon bekannt sein. Ich habe versucht, nach nicht ganz so populären Werken zu kramen 🙂

 

Eines, das bekannt, aber auch einfach richtig gut ist, muss ich trotzdem noch nennen:

Das große Los (Meike Winnemuth)

Meike Winnemuth gewinnt bei der Quizshow „Wer wird Millionär“ eine halbe Million Euro und beschließt, ein Jahr lang durch die Welt zu reisen. Immer einen ganzen Monat lebt sie in einer Stadt, bevor sie weiterzieht. Sie schreibt nicht nur über ihre Eindrücke und Erlebnisse, sondern reflektiert über das Leben an sich. Ich habe auf jeden Fall den einen oder anderen wertvollen Gedanken für mich rausgezogen. Und ihre größte Erkenntnis? Die 500.000 Euro hätte sie für ihre Reise überhaupt nicht gebraucht. Sehr inspirierend!

 

Ich freue mich über Eure Kommentare und weitere Buchempfehlungen 🙂

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