Mein Reisejahr 2018: Erinnerungen und Erkenntnisse

Mein Reisejahr 2018: Erinnerungen und Erkenntnisse

Tja, wieder ist ein Jahr zu Ende gegangen und ich stelle mir dann immer die Frage: Was bleibt? Auf jeden Fall eine Menge großartiger Erinnerungen, denn auch 2018 war ich wieder viel auf Reisen. Insgesamt 103 Tage, also deutlich weniger als 2017 mit 161 Tagen, was schon ziemlich crazy war.

Dieses Mal war ich (vorwiegend beruflich) viel in Deutschland unterwegs (Lenggries, Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart, Köln, Berlin, Allgäu, Osnabrück, Günzburg, Schemmerhofen, Geislingen, Lörrach, Speyer), in Österreich (Hochfügen, Seefeld, Ötztal) und der Schweiz. Außerdem auf Mallorca, in London, Paris, Mailand und Monte Carlo. Vor allem aber habe ich mit Peru und Bolivien zwei neue Länder „gesammelt“ und damit 60 bereiste Länder vollgemacht.

Aber viel wichtiger als irgendeine Statistik sind die Erlebnisse auf meinen Reisen. Gerade bei meiner Reise in Südamerika: Ich habe an mir gezweifelt, bin über mich hinausgewachsen, hatte Sorgen und Euphorie, war außerhalb meiner Komfortzone und habe „once in a lifetime“-Erfahrungen gemacht. Ich habe Alpacas umarmt, bin durch die Anden gewandert, habe den Salzsee in Bolivien bestaunt, mir an Busbahnhöfen die Zähne geputzt, im Dschungel gezeltet und habe unglaublich tolle Menschen getroffen.

Beautiful Peru

„Alte Freunde“ wie Jessica aus Kanada, die ich vorletztes Jahr beim Jakobsweg in Spanien kennengelernt habe und mit der ich Peru bereist habe. Oder Donna, eine Peruanerin, mit der ich mal zusammen gearbeitet habe und die gerade in Lima wohnte, als ich dort war. Mich haben wiederum Freunde aus dem Ausland besucht, die 2018 in Deutschland waren: Elix aus China und SJ aus Australien – und wir hatten eine großartige Zeit.

Ich habe aber auch einige neue Personen kennengelernt, die mir im Gedächtnis geblieben sind: Marco, Tatjana, Martin, Luise und Eamonn, mit denen ich den Inkatrail gewandert bin (und wir haben ihn gemeinsam überlebt!), und Hussein aus Kanada, den ich in Cusco (Peru) getroffen haben. Wir sind uns in einem Inkamuseum über den Weg gelaufen, ins Gespräch gekommen und haben uns 3 oder 4 Stunden unterhalten und völlig die Zeit vergessen. Ich habe selten eine inspirierendere Person in meinem Leben getroffen. Und genau das macht das Reisen so schön. Und im Gegensatz zu früher ist es durch die Digitalisierung auch viel einfacher, miteinander im Kontakt zu bleiben.

So bat mich kürzlich Lorenzo aus Italien, den ich vor fünf Jahren beim Westernreiten in Montana kennengelernt habe, für ihn bei der „Fjällraven Polar 2019“ abzustimmen. Er will sich seinen Traum erfüllen und mit Huskies durch die Arktik schlittern. Und tatsächlich hat er es in das Teilnehmerfeld geschafft. Ich freue mich riesig für ihn – wie für jeden, der seine/ihre Träume in die Tat umsetzt.

Auf Mallorca

Und genau das ist so spannend: Auf Reisen lernt man auch andere Lebensentwürfe kennen. Nicht nur von den Einheimischen, sondern auch von den anderen Backpackern. Mit einigen ist man superschnell auf einer Wellenlänge – denn man hat vieles gemeinsam: Die Liebe zum Reisen, die Bereitschaft für Abenteuer, die Neugier auf Fremdes – und den Mut, aufzubrechen. Vor allem aber lehrt das Reisen (bei den meisten zumindest) Toleranz.

Viele Menschen haben Angst vor Unbekanntem. Auch deshalb gibt es die Ablehnung gegenüber Ausländern. Man fühlt sich von der Andersartigkeit, der fremden Kultur, der fremden Religion oder einer fremden Sprache bedroht. Aber warum? Seht es als Bereicherung, nicht als Bedrohung. Auch wenn es kitschig klingt, aber lasst uns doch alle voneinander lernen. Ich habe auf meinen Reisen Menschen aus so vielen unterschiedlichen Ländern getroffen. Und von jeder Nationalität gibt es nette und weniger nette Leute. Aber bevor man Vorurteile glaubt oder Meinungen übernimmt, weil man es selbst nicht besser weiß: Reist! Guckt Euch die Welt an. Seid auf die Hilfsbereitschaft anderer angewiesen. Und ihr werdet merken: Die Menschen sind so viel besser als ihr Ruf!

Mit diesem pathetischen Aufruf wünsche ich Euch – etwas verspätet – einen guten Start in 2019!

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