Ein Hoch auf den Kaffee!

Ein Hoch auf den Kaffee!

Es erscheint vielleicht etwas ungewöhnlich, dass so etwas Kleines, Banales wie Kaffee einen eigenen Blogartikel erhält, aber das zeigt eben auch, wie wichtig mir Kaffee ist 🙂

Kaffee ist für mich nicht einfach nur ein Getränk. Es ist ein Lebensgefühl-Moment. Ein Moment des bewussten Genießens. Des Innehaltens. Und mein Begleiter bei Abenteuern!

Warum? Bis ich 19 war, konnte ich mit dem Geschmack von Kaffee überhaupt nichts anfangen. Dann reiste ich einen Monat lang mit meinem Rucksack durch Vietnam und lebte extrem basic. Weil ich nicht viel Geld hatte, aß ich eine Schüssel Reis und eine Ananas pro Tag.

Am Ende meiner Reise verbrachte ich drei Tage auf einem Holzboot in der wunderschönen Halongbucht, als eine Schweizerin ein paar Beutel Kaffeepulver aus dem Rucksack zauberte und wir mit heißem Wasser einen Instantkaffee aufbrühten.

Es schmeckte wie der Himmel auf Erden. Und genau diesen Moment habe ich immer noch vor Augen, wenn ich Kaffee trinke. Ich kippe ihn nicht runter oder schlürfe ihn nebenher. Ich genieße ihn! Und dadurch, dass ich von meinen Reisen meistens eine Tasse mitbringe, schwelge ich dabei immer ein bisschen in meinen Erinnerungen an den jeweiligen Trip und die Stadt/ das Land.

Meine Tasse von einem Handarbeitsmarkt aus Ljubljana, Slowenien.

Jeden Morgen, wenn ich meinen Kaffee brühe, frage ich mich: „Ist mir heute nach der Tasse aus Kapstadt? Oder aus Peru? Oder denke ich lieber an Edinburgh?“

Für mich hängt einem Kaffee nach wie vor ein Hauch von Luxus an. Wie oft bin ich nur mit dem Nötigsten durch Länder gereist, und habe mir nach einer Wanderung durch Plantagen auf dem Gipfel des „Banana Hills“ in Panama einen Kaffee aus einer Ökolodge gegönnt.

Bei meinen Trucktouren durch Tansania, Botswana oder Simbabwe kroch ich morgens aus dem Zelt und freute mich auf meinen Kaffee. In Swakopmund/Namibia irrten wir Kaffee-Fans ziemlich lange durch die Straßen, bis wir ein schönes Cafe fanden – das zum Highlight unseres Tages wurde.

Auf dem Inkatrail in Peru brachte uns der Instantkaffee mit Milchpulver auch noch über den nächsten 4.000 Meter Pass auf unserer Wanderung. Oder ich saß in einer exotischen Stadt in einem Café, habe die Menschen beobachtet und Tagebuch geschrieben, während ich meinen Kaffee geschlürft habe.

Auf dem Jakobsweg bin ich jeden Morgen vor Sonnenaufgang aufgebrochen, mit der Stirnlampe durch die Nacht gewandert und habe mich auf meinen Kaffee nach den ersten 8 km gefreut.

Einer von 35 Kaffees bei unserer Frühstückspause auf dem Jakobsweg.

In unserer Welt, in der wir so vieles haben und uns leisten können, ist es wichtig, sich auch über Kleinigkeiten zu freuen. Bei mir ist es der Kaffee (und ein gutes Buch, Sonnenschein, der Blick aufs Wasser). Wenn ich meinen Kaffee in eine meiner Souvenirtassen gieße, bin ich glücklich. Und deshalb verdient dieser Moment auch einen eigenen Blogartikel.

Was ist Euer kleiner Lebensgefühl-Moment?

7 Gedanken zu „Ein Hoch auf den Kaffee!

  1. Hi Bärbel, da haben wir eine Gemeinsamkeit, für guten Kaffee mache ich fast alles…..
    Freue mich schon auf unser nächstes Treffen, vielleicht ja doch mal auf eine gemeinsame Wanderung und zur Pause einen schönen Espresso.

  2. ..kann ich gut verstehen – wir haben uns kaffee aus vietnam, von wo wir am donnerstag zurückkamen, mitgebracht und freuen uns, ihn zu trinken.
    Schönen dank für deine weltenbummlergeschichten – ich lese sie immer ganz interessiert.
    lg
    roswitha vasconi

  3. Unser aktueller schöner Lebensmoment: vor Valetta aufs Meer schauen und bei Cappuccino in der Abendsonne deinen Blog lesen. Passt ideal.😎😎😎

  4. … dazu noch ein Piano und 2 Stunden verfügbare Zeit zum freien Jazz improvisieren – dann ist das das Beste am Tag – Immer. !!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert