
Antigua
Vor und nach meinem Abstecher zum Lake Átitlan bin ich in Antigua. Von Flores nach Antigua zu kommen ist zwar einfach, aber es dauert LANG! Man durchquert quasi einmal Guatemala. Wobei „lang“ noch einmal eine ganz andere Bedeutung bekommen wird, wenn ich mich auf den Weg nach Honduras mache – daran möchte ich noch gar nicht denken. Ich war schon so super platt, als ich nach 13 Stunden im Bus im Stockdunkeln hier gegen 21 Uhr am Straßenrand abgeladen wurde und mich mit meinem Rucksack auf den Weg zu meinem Hostel machte.
Und das ist ein Traum. Es gibt tolles Frühstück mit Pfannkuchen und Früchten, den ganzen Tag über Kaffee und Tee und jeden Nachmittag um 17 Uhr Kuchen für alle. Gratis. Ich liebe das Hostel!

Viele der Backpacker hier besuchen wie ich eine Sprachschule und so sitzen wir abends oft gemeinsam auf den Sofas und brüten über unseren Hausaufgaben. Wie in Flores habe ich jeden Tag 4 Stunden Einzelunterricht in Spanisch. Bei den Preisen (6 US-Dollar pro Stunde) wäre es quasi fatal, das nicht zu nutzen. Insgesamt sieben Tage arbeite ich mich durch meterlange Grammatiktabellen und meines Erachtens viel zu viele „verbos irregulares“.
In der restlichen Zeit mache ich Yoga bei YogAntigua und entdecke den Ort. Das Städtchen erinnert mich extrem an Arequipa in Peru: Kopfsteinpflaster, bunte Häuschen, eine weiße Kirche neben einem großen Platz mit Palmen, ein Kloster – und alles eingebettet in die umliegenden Vulkane. Einfach wunderschön.

Ich könnte hier ewig bleiben. Insgesamt verbringe ich eine ganze Woche hier. Damit bewege ich mich deutlich langsamer fort als andere Backpacker, weil ich überall länger bleibe. Dadurch sehe ich zwar weniger Orte, aber ich bin happy damit. Mein Ziel für dieses Jahr ist nicht, möglichst viel zu sehen oder zu machen. Ich will mir selbst Gutes tun, mich vom Arbeitsstress der letzten Jahre erholen und Neues lernen.
Dazu habe ich meinen Fokus auf vier Ziele gelegt:
- Spanisch lernen
- möglichst viel Erfahrung im Tauchen sammeln
- Yoga machen
- etwas über Marine Conservation und Sustainable Living lernen
Und genau das mache ich. Außerdem möchte ich natürlich herausfinden, wie es danach bei mir weitergeht. Als was und wie viel möchte ich arbeiten und wo? Traf ich in Mexiko eher die Urlauber so unterhalte ich mich jetzt mit vielen Backpackern, die genau in derselben Situation sind wie ich: Job gekündigt und auf der Suche nach etwas anderem. So ergeben sich viele inspirierende Gespräche.
Ich bin gespannt, wo die Reise für uns alle hingeht. Metaphorisch gemeint. Denn wo meine Rucksackreise als Nächstes hinführt, weiß ich bereits: nach Honduras. Übermorgen. 17 Stunden lang. Ogott!

Ein Gedanke zu „Antigua“
So interessant deine Berichte! Danke für’s Teilhaben. Hab eine kurzweilige Weiterreise (soweit bei 17 Stunden möglich), immer neue inspirierende Eindrücke und weiterführende Erfahrungen und(!) immer einen Schutzengel über dir.