Zwei Monate Spanien & Portugal: Was für ein Luxus!

Zwei Monate Spanien & Portugal: Was für ein Luxus!

Absolut. Unbezahlbar, was die Erlebnisse und Erinnerungen angeht. Aber nicht unbezahlbar, was das Monetäre betrifft. Im Gegenteil.

Vermutlich kommt da das sparsame Backpacker-Gen in mir durch, aber so teuer waren die beiden Monate gar nicht. Deshalb hier ein paar Tipps, wie man eine Workation auch sparsamer umsetzen kann – letztendlich hängt es natürlich auch immer davon ab, wie hoch Eure Ansprüche sind.

Vorab zur Info: Wir sind 6 Wochen auf Mallorca und 2,5 Wochen in Porto (Portugal) gewesen. Insgesamt sind wir also 8,5 Wochen am Stück weg und das in der Ferien-Hochsaison, mitten im Sommer.

Unterkunft

Grundsätzlich: Uns war wichtig, dass wir Apartments (keine Hotels) mit gutem Internet haben, weil wir ja von Spanien und Portugal aus gearbeitet haben. Außerdem sollten es die Räumlichkeiten hergeben, gleichzeitig Videocalls machen zu können. In Mallorca hatten wir 3 Zimmer, in Portugal nur eins, dafür aber zwei große Terrassen, auf denen man auch arbeiten konnte. Das hat also gepasst und mit ein bisschen Abstimmung sind wir uns auch nicht gegenseitig ins Gehege gekommen.

Außerdem wollten wir an beiden Orten am Meer wohnen und fußläufig einen Supermarkt erreichen können. Generell ist es natürlich von Vorteil, wenn man zu zweit ist und sich die Kosten – gerade in Bezug auf die Unterkunft – teilen kann. Sonst wäre vielleicht ein Hostel eine günstige Alternative, in dem man einfach ein Bett in einem Schlafsaal bucht, dann aber einen entsprechenden Common-Room oder ein Cafe braucht, um auch halbwegs ungestört arbeiten zu können. Oder man nistet sich in Coworkingspaces ein.

Mallorca: Unsere Unterkunft haben wir über eine Facebookgruppe gefunden, die es zu dem Ort, an den wir wollten, gibt. Daraufhin hat sich eine Privatperson gemeldet und uns ihre Wohnung angeboten. Letztes Jahr haben wir dort vier Wochen gewohnt und weil es uns so super gefallen hat, haben wir während unseres Aufenthaltes bereits für diesen Sommer sechs Wochen dort gebucht. Die Wohnung hat eine Rundum-Terrasse mit Grill und Blick aufs Meer und ist 100 Meter vom Strand entfernt. Megaschön!

Portugal: Wir haben die Unterkunft ebenfalls bereits ein Jahr im Voraus gebucht, was ich empfehlen kann, weil man dann eben noch die volle Auswahl hat und richtig coole Sachen halbwegs günstig finden kann. Wir haben ein Studio / Einzimmerapartment über AirBnB gefunden, ca 300 Meter vom Strand entfernt und von der Terrasse hatten wir wieder Blick auf das Meer. #immerammeerentlang

Tipp: Untervermietung checken! Wenn wir unsere Wohnung in München für zwei Monate untervermietet hätten, hätten wir bestimmt 2/3 unserer Unterkunftskosten wieder reingeholt. Wir haben auch darüber nachgedacht, sind dann aber irgendwie nicht in die Pötte gekommen. Das hätte finanziell natürlich einen großen Unterschied gemacht. So bedeutete die doppelte Miete natürlich einiges an Mehrkosten.

Flug

Auch die Flüge haben wir ein Jahr im Voraus gebucht, was uns äußerst günstige Flugpreise beschert hat. Außerdem haben wir Porto ausgewählt, indem wir geguckt haben, wohin man möglichst günstig von Palma de Mallorca weiterfliegen kann. Da Nordportugal eh auf unserer Wunschliste stand, hat das also super gepasst. Übrigens hatten wir einen Zwischenstopp von Palma nach Porto in Madrid mit mehreren Stunden Aufenthalt. Wohlweislich hatten wir uns ein Lunchpaket vorbereitet, denn die Preise am Flughafen für Essen waren echt exorbitant (ein Salat für 17 Euro). Wir kaufen auch im Flugzeug keine Getränke oder Essen und am Flughafen nur das Minimum. Auch so lässt sich Geld auf einer Workation sparen. Tatsächlich läppern sich solche Ausgaben nämlich auch zusammen.

Mietauto

Das günstigste Mietauto ist keins zu haben. In der Feriensaison kann man da bei 8 Wochen locker einiges an Geld los sein.

Mallorca: In Mallorca haben wir deshalb nach einer Unterkunft gesucht, von der wir zu Fuß zur Tauchschule, zu Restaurants und zu einem Supermarkt kommen. Dankenswerterweise hat uns die Tauchschule einmal die Woche im Auto mit zum Lidl genommen, sodass wir dort den Haupt-Einkauf und die unerlässlichen 6-Liter-Wasser-Kanister besorgen konnten. Für einen Tag haben wir uns dann ein Mietauto ausgeliehen, und sind ins Tramuntanagebirge und quasi einmal um die Insel gefahren.

Portugal: Hier hatten wir bei der Unterkunftssuche erst mit einem Steinhaus in den Weinbergen geliebäugelt, aber da gabs kein Internet und wir hätten ein Auto gebraucht, um hinzukommen und Lebensmittel einkaufen zu gehen. Das war uns (noch) zu teuer. Auch deshalb wurde es dann unser Strandapartment. Vom Flughafen aus sind wir für 15 Euro mit dem Taxi in unser neues Zuhause gefahren, zurück zum Flughafen ging es dann mit dem Bus. Für einen Tag haben wir uns auch in Portugal ein Auto gemietet, um die Umgebung besser kennenzulernen und auch mal das „Hinterland“ zu sehen.

Aktivitäten & Essengehen

Grundsätzlich: Es ist ja kein Urlaub, sondern eine Workation. Wir arbeiten also auch und machen nicht einen spektakulären Ausflug nach dem anderen. Aber: Wir sitzen beide nicht acht Stunden am Tag vor dem Laptop und vor allem nicht am Stück. Auf Mallorca habe ich gerne mittags gearbeitet, weil es da eh zu heiß draußen war. In Portugal arbeite ich lieber abends, wenn es draußen kühler und windig ist und ich lieber drinnen bin. Wir haben also auch gar nicht die Zeit, um einen Tagesausflug nach dem anderen zu machen, wollen aber dennoch etwas von dem Ort sehen, an dem wir sind. Was das Essengehen betrifft, so haben wir fast jeden Abend selbst gekocht. Im Schnitt sind wir vielleicht 1x pro Woche essen gegangen. Ab und zu saßen wir auch mal in einem Cafe, aber es spart natürlich unheimlich viel Geld, wenn man sich zuhause verpflegt.

Mallorca: Hier war unsere Hauptaktivität eigentlich das Tauchen. Zur Tauchschule konnte ich zu Fuß gehen und die Kosten für den Tauchgang habe ich mir dadurch „verdient“, dass ich eine Gruppe an Taucher*innen geguidet habe. Das ging natürlich nur, weil ich bei dieser Tauchschule 2020 vier Monate gearbeitet und meine Ausbildung zur Divemasterin gemacht habe. Nachdem ich mir diesmal allerdings relativ am Anfang ein Barotrauma am Ohr zugezogen habe, fiel das aber erst einmal aus. Stattdessen bin ich fast jeden Morgen laufen gegangen. Direkt zwischen 7 und 9 Uhr, weil es mir danach zu heiß war. Ansonsten haben Anselm und ich Insel-Freunde zu uns eingeladen und sie bekocht, statt auswärts essen zu gehen. So haben wir Spieleabende, Krimidinner und Escape Games bei uns veranstaltet, waren selbst auf einer Strand-Geburtstagsfeier und einen Cafebesuch in der Beachbar eingeladen. Dazu dann unser Tagesausflug – das hat uns an Aktivitäten gereicht. Wir brauchen kein Dinosauriergehege, Aquapark oder was auch immer man alles so machen kann. Da liege ich lieber auf der Terrasse und lese ein gutes Buch.

Portugal: Hier kannten wir gar keinen, das minimierte also die sozialen Kontakte automatisch. Stattdessen sind wir mit Bussen nach Porto reingefahren und dort durch die Stadt geschlendert, denn wir wohnten etwas außerhalb in einem Strandort. Direkt vor unserer Nase verlief der portugiesische Jakobsweg. Während unserer morgendlichen Joggingrunde sahen wir immer ganz viele Pilger*innen. In Porto selbst haben wir auch kaum Geld ausgegeben, denn wir haben keine Stadtführung gemacht (wenn, dann hätte ich an der Free Walking Tour teilgenommen), sondern haben die Stadt einfach nach Lust und Laune erkundet. Wir saßen zweimal in einem Cafe und haben für 3 Capucchino, einen frischgepressten Orangensaft, 4 gefüllten Croissants und einem Grilled Chicken Sandwich gerade mal 20 Euro gezahlt.

Außerdem hat uns in Portugal Corona niedergemetzelt und wir waren bestimmt eine Woche out of order – da gibt man auch nicht so viel Geld aus.

Fazit

Man kann eine Menge Geld sparen, wenn man Unterkunft und Flug frühzeitig bucht, kein Mietauto hat, sondern öffentliche Verkehrsmittel nutzt, hauptsächlich selbst kocht und als schönes Highlight mal essengeht und zufällig billige Aktivitäten bevorzugt wie Laufen gehen oder spazieren. Oder man einen Deal findet, der die Aktivität zahlt, zB indem man mitarbeitet, falls möglich.

Außerdem: Auch so ist im monatlichen Budget ja vermutlich eine gewisse Summe für Aktivitäten und Lebensmittel eingeplant. Diese haben wir eigentlich auch 1:1 auf unserer Workation verbraucht. Das bedeutet also, dass die einzigen Mehrkosten Flug und Unterkunft für uns sind. Hätten wir nun noch unsere Wohnung in München in der Zeit untervermietet, wäre uns eine Workation also nicht unbedingt teurer gekommen als zuhause zu bleiben 🙂

Aber: Ich verstehe natürlich jeden, der einmal im Jahr in den Urlaub fährt, darauf spart und es sich dann richtig gut gehen lässt. Ich könnte mir aktuell einfach 8 Wochen mit Hotel, auswärtsessen und Mietauto nicht leisten. Selbst wenn ich es könnte, würde ich es vermutlich nicht machen, sondern lieber das „überschüssige“ Geld nutzen und ein weiteres Mal wegfahren. So habe ich es als Backpacker auch gehandhabt. So billig wie möglich, dafür so oft wie möglich. Trotzdem hatte ich damals nicht das Gefühl, dass mir was fehlt. Und das habe ich heute bei den Workations auch nicht. Ich bin total happy mit unserer Art, remote zu arbeiten und trotzdem ein bisschen Urlaubsfeeling zu haben.

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