Sport macht eine Reise erst perfekt!

Sport macht eine Reise erst perfekt!

Ich bin nicht die Hardcore-Sportlerin, aber ich bin gerne aktiv und liebe es, neue Sportarten auszuprobieren. So auch beim Reisen. Wobei mein Talent meistens begrenzt ist. Das stellte ich schnell fest, als ich mir auf Sansibar einbildete, Kitesurfen lernen zu wollen und gleichzeitig mit mir, dem Board und dem Drachen kämpfte.

Immerhin lernte ich die Bucht ausführlichst kennen, als mich der Kite quer durch sie hindurch schleifte. Hatte ich nach einem Sturz den Kite unter Kontrolle gebracht, war mein Board weggeschwommen. Watete ich zu dem Board, stürzte mein Kite in der Zwischenzeit ab. Von wegen Frauen können Multitasking. Ja, es waren drei lange Kurs-Tage!

Viel geiler hingegen war mein Surfkurs auf Bali. Zwar verbrachte ich mehr Zeit unter als über dem Wasser, aber als ich es zum ersten Mal auf dem Board stehend bis zum Strand geschafft hatte, gehörte mir die Welt. Damals fragte ich mich, wie ich es bis dato ohne Surfen überlebt habe.

Aber da ich ja noch viele weitere Sportarten ausprobieren wollte, verfolgte ich das Surfen erst einmal nicht weiter, denn es wartete ja noch so viel anderes auf mich: z.B. Yoga in Indien (Klassiker). Durch meine sehr spontane Entscheidung für eine Yogastunde, gab es keinen Yogaraum und so lehrte mein Lehrer (Guru???) mir die Übungen im Treppenhaus unseres Hostels.

Nicht so einfach, sich zu entspannen, wenn sich ständig Backpacker auf dem Weg zu ihrem Zimmer an einem vorbeischieben. Soweit ich mich erinnere, bestand die Hälfte der Stunde aus Atmen und hat keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Ein Yogafan bin ich jedenfalls nicht geworden.

In Syrien besuchte ich einen Karateverein, auf Mallorca machte ich meinen Tauchschein, in Montana ritt ich eine Woche lang im Westernstyle durch die Prärie und in Laos paddelte ich mit einem Kajak auf dem Mekong herum. Das Buchen der Kajaktour gestaltete sich allerdings etwas schwieriger als gedacht, weil ich alleine unterwegs war und eine Kajaktour als Teil einer Gruppe natürlich deutlich billiger ist als als Einzelperson.

Somit war ich nach drei Adventure-Shops zwar um einen Heiratsantrag reicher, hatte aber noch immer keine Kajaktour gefunden und zog unverrichteter Dinge zurück ins Hostel, wo ich durch Zufall einen Holländer traf, der soeben eine Kajaktour gebucht hatte und dem ich mich dann anschloss. Und um meine laotische Hochzeit kam ich so noch einmal herum.

Sport ist es zwar auf den ersten Blick nicht, aber in Namibia buchte ich eine Kombinationstour aus Quadbiken und Sandboarding. Erst düsten wir also auf den Quads die Dünen rauf und runter, bis wir dann an den Sandboarding-Spot kamen.

Dieser stellte sich als immens hohe Düne heraus, auf die wir erst einmal mit einem Stück Karton unter dem Arm (jawohl, kein Board, sondern ein Karton!!!) raufstapfen mussten. Oben legte ich mich auf das plötzlich sehr klein und dünn wirkende Stück Pappe und raste kopfüber die Düne hinab. Da ich das Ganze wider Erwarten überlebte, wiederholte ich das gleich noch zweimal. Wenn man erst einmal auf den Geschmack gekommen ist, ist das ziemlich geil 🙂

Und zuletzt war ich wandern, auf dem Jakobsweg in Spanien. Meine erste Fernwanderung – und ich bin zum Fan geworden. Daher werde ich dieses Jahr den Inkatrail in Peru angehen.

Mal sehen, welche Idee mir dann als nächstes kommt – aber irgendeine Sportart wird auf jeden Fall auch in meiner nächsten Reise wieder enthalten sein. Zwar ist mir immer kurz etwas mulmig, wenn ich von den Sicherheitsanweisungen auf einer mir bis dato unbekannten Sprache immer nichts verstehe und einen Wisch unterschreibe, der besagt, dass ich für die Kosten meines Krankentransports nach Hause aufkomme, aber bisher ist ja immer alles gutgegangen.

Und ganz ohne Risiko kommt man ja sowieso nicht durch das Leben – und die Welt. Aber man muss natürlich nicht reisen, um neue Sportarten zu testen. Ich mache das auch gerne daheim. Zu meinem 30. Geburtstag haben mir Freunde zwei Probestunden beim Ballett geschenkt. Für mich als untalentierteste Tänzerin der Welt eine echte Herausforderung – aber es hat richtig viel Spaß gemacht. Und dank des anschließenden vierwöchigen Wadenmuskelkaters habe ich mich noch lange daran erinnert.

Man ist nie zu alt, etwas Neues auszuprobieren! Diesen Winter habe ich mich zum ersten Mal auf Langlaufskier gestellt. Übrigens etwas völlig Anderes als Alpin-Ski. Ich bin noch nie so oft in meinem Leben einfach zur Seite gekippt wie beim Skilanglauf. Selbst Alkohol hat nicht diesen Effekt.

Und ich habe meine neueste Winterleidenschaft entdeckt: Schneeschuhwandern. Sensationell! Wer nächsten Winter mit mir schneeschuhwandern will, bitte melden. Ich bin dabei. Mit meinen eigenen Schneeschuhen, die ich nun – haha, yeah! – besitze. Und im Sommer findet ihr mich mit meinem aufblasbaren SUP-Board am See. Auch der totale Hammer – und bei Ebay für vergleichsweise kostengünstige 300 Euro ersteigert. Ebenfalls empfehlenswert. Und wenn jemand von Euch neue Ideen für mich hat, gerne einen Kommentar hinterlassen 🙂

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