Meine Top 10 – Städte weltweit

Meine Top 10 – Städte weltweit

Über meine europäischen Lieblingsstädte habe ich bereits einen Artikel geschrieben, doch nun ist es an der Zeit für meine Favoriten außerhalb unseres Kontinents. Natürlich war ich noch nicht überall, deshalb ist auch diese Aufstellung einfach meine ganz persönliche Liste – aber vielleicht animiert sie ja den einen oder anderen, mal eine Reise dorthin zu planen – oder einen Zwischenstopp mehr einzukalkulieren.

Auf meiner To Travel Liste stehen übrigens unter anderem noch San Francisco, Buenos Aires, Seoul, Tokio, Kyoto und Isfahan – weitere Vorschläge nehme ich gerne entgegen.

Damaskus

Diese Wahl mag sehr ungewöhnlich erscheinen in Anbetracht der aktuellen Situation in Syrien. Aber meine Begeisterung bezieht sich auf 2005, als ich dort war – also ganz zu Beginn meiner Reisekarriere. Für den Einstieg ins Backpackerleben ist Syrien nicht das typische Land und es war nicht ganz unkompliziert, es auf eigene Faust zu bereisen, aber ich traf dort die nettesten Menschen von all meinen Trips.

Und in Damaskus verbrachte ich ein paar großartige Tage: Ich spielte mit den Einheimischen am Straßenrand Backgammon, aß unglaublich gutes Pistazieneis, schlenderte durch den Souq (Markt) und stand andächtig im Innenhof der Umayyaden-Moschee mit ihrem kühlen und  spiegelnden Marmorboden. Es tut mir im Herzen weh, die aktuelle Situation in Syrien zu verfolgen und auch die Ablehnung vieler Menschen gegenüber Syrern zu spüren. Es war und ist hoffentlich wieder irgendwann ein so wunderschönes Land mit so vielen unglaublich hilfsbereiten Menschen.

Jerusalem

Jerusalem ist schon allein aufgrund seiner Geschichte und dem Mix aus Antike und Moderne ein spannendes Reiseziel. Die Stadt ist in vier Viertel unterteilt: jüdisch, muslimisch, christlich und armenisch. Neben dem Felsendom mit der weit sichtbaren goldenen Kuppel ist vor allem die Klagemauer einen Besuch wert. Dort können auch Nicht-Juden beten oder einen Zettel mit Wünschen zwischen die großen Meleke-Kalksteine stecken.

Neben Jerusalem war ich auch in Bethlehem und Tel Aviv: Ein interessanter Mix und sehr empfehlenswert. Bei der Reiseplanung sollte allerdings beachtet werden, dass ein israelischer Stempel im Pass zu Problemen führen kann, wenn man danach irgendwann ein arabisches Land besuchen möchte (bitte im Einzelfall prüfen). Umgekehrt ist es nicht ganz so problematisch, kann aber zu längeren Befragungen bei der Einreise führen. Da ich viel reise (und auch in arabische Länder) habe ich mir bei der Einreise nach Israel ein separates Blatt abstempeln lassen und in den Pass gelegt.

Jerusalem

Kairo

Im Rahmen einer Nilkreuzfahrt habe ich neben Luxor (sehr empfehlenswert) auch Kairo besucht. In der Metropolregion der größten Stadt der arabischen Welt leben mittlerweile mehr als 16 Millionen Einwohner. Die Hauptsehenswürdigkeit sind natürlich die Pyramiden von Gizeh sowie die Sphinx, die schon alleine 20 Meter hoch und 74 Meter lang ist.

Einmal die Pyramiden zu sehen, stand schon immer auf meiner Bucket-List – und dann tatsächlich davor zu stehen, machte mich sehr demütig. Und dankbar. Ich bin einfach dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, mir diese beeindruckenden Bauwerke anzuschauen und diese wunderschöne Welt zu bereisen.

Kapstadt

Mein Vater arbeitete einige Jahre in Südafrika und schwärmte mir so lange von seiner Lieblingsstadt Kapstadt vor, dass ich natürlich auch irgendwann mal hinmusste. Und: Ich kann ihn gut verstehen. Kapstadt ist großartig. Städte, die direkt am Meer liegen und in denen es warm ist, haben sowieso ein leichtes Spiel bei mir, aber in Kapstadt ist einfach so ein einzigartiges Licht. Irgendwie sind dort alle Farben intensiver.

Ein Besuch auf dem Tafelberg und beim Kap der guten Hoffnung ist natürlich obligatorisch. Außerdem dürft ihr diese Stadt nicht verlassen, ohne mindestens einmal im Olympic Cafe in Kalk Bay gegessen zu haben. Ich habe es eher durch Zufall entdeckt und war so begeistert, dass ich dort fünf Abende in Folge gegessen habe. Leider kann man nicht reservieren. Wenn man eintrifft und alle Plätze besetzt sind, wird einfach dein Name mit Kreide auf eine Tafel geschrieben und dann heißt es warten, bis man dran ist. Aber es lohnt sich!

Auf dem Tafelberg in Kapstadt

Luang Prabang

Dieser Ort fällt ziemlich aus der Liste und hat nur gut 47.000 Einwohner. Aber ich habe mich dort mit am wohlsten auf all meinen Reisen gefühlt. Luang Prabang war bis 1975 die Königsstadt von Laos und hat zahlreiche buddhistische Tempel. Außerdem liegt sie am Zusammenfluss des Mekong und des Nam Khan. Es war auf jeden Fall etwas umständlich dorthin zu kommen, da ich von der thailändischen Grenze aus zwei Tage mit einem Holzboot fahren musste, bis ich dort war. Aber es war die Mühe wert.

Irgendwie hat dieser Ort eine ganz eigene Atmosphäre und hat mich unheimlich entschleunigt. So sehr, dass ich fast vergessen hatte, dass ich irgendwann wieder aufbrechen musste. Aber bis dahin paddelte ich mit dem Kayak den Mekong entlang, schlenderte durch den allabendlichen Markt und beobachtete die Mönche, die bei Sonnenaufgang mit ihren Schalen Essensgaben einsammelten.

Luang Prabang

Marrakesch

Vor einigen Jahren bin ich nach Barcelona geflogen und von dort aus mit meinem Interrailticket über Malaga nach Algeciras gefahren, mit dem Schiff nach Tanger in Marokko übergesetzt und dann weiter mit dem Zug nach Meknes, Fes, Rabat, Casablanca und Marrakesch getuckert.

Am besten gefallen haben mir Meknes und Marrakesch, letzteres unter anderem aufgrund seines allabendlichen Marktes auf dem Hauptplatz Djemaa el Fna. Kaum dämmert es, rollen die Einheimischen ihre Wägelchen auf den Platz, verkaufen Gewürze und Backwaren, kochen Suppe in überdimensionalen Töpfen und musizieren, angereichert durch Schlangenbeschwörern und Geschichtenerzählern. Man fühlt sich wie in einem Setting von 1001 Nacht.

Peking

In China war ich vor genau zehn Jahren (die Zeit vergeht!), als ich mir einen weiteren meiner Träume erfüllte und zu den Olympischen Spielen flog (natürlich nur als Zuschauer). Die Kulinarik war natürlich etwas ungewohnt – die Froschschenkel waren ganz okay, aber die Entenzunge in Gelee… hmh – aber die Einheimischen war wahnsinnig hilfsbereit und lotsten mich mit Pfeilen auf meinem überdimensionalen Stadtplan zu den einzelnen Sportlocations. Insgesamt war ich zwei Wochen in Peking und so blieb genügend Zeit neben Frauenfußball, Judo, Turmspringen, Tischtennis, Leichtathletik und Turnen auch die Sehenswürdigkeiten dieser riesigen und geschichtsträchtigen Stadt zu besuchen: Die Verbotene Stadt, den Himmelstempel, den Sommerpalast – und natürlich den Tiananmen-Platz.

Nicht fehlen durfte natürlich die Chinesische Mauer. Wenn man dort sitzt fühlt man sich ganz klein und demütig angesichts dieser enormen Leistung: Über 21.000km soll die Mauer lang sein – und mit dem Bau wurde wohl schon im 7. Jhd. v. Chr. begonnen. Einfach unglaublich. Und genau deshalb reise ich so gern: Weil man so oft ins Staunen kommt. Weil man Bauwerke sieht, die beeindrucken. Und das alles manchmal wieder in die richtige Perspektive rückt.

Auf der Chinesischen Mauer

Rio de Janeiro

In Rio de Janeiro war ich beruflich und deshalb blieb natürlich kaum Zeit zum Sightseeing. Aber das, was ich gesehen habe, war toll. Die 30 Meter hohe Christusstatue steht auf dem Berg Corcovado und ist natürlich von Besuchern stark frequentiert.

Ich war direkt frühmorgens dort und hatte Glück, dass ich mich noch nicht durch Menschenmassen drängen musste. Von dort oben hat man einen wunderbaren Blick auf Rio, die Bucht und den Zuckerhut – und fühlt sich wie in einer anderen Welt.

Mit der Christus-Statue

Singapur

Vielleicht mag ich Singapur deshalb so gerne, weil ich direkt von Indien dorthin flog. Nach dem Lärm, Dreck und Chaos auf dem Subkontinent kam mir Singapur wie der Himmel auf Erden vor. Sauber, organisiert, modern! Würde ich in eine asiatische Großstadt ziehen, wäre das auf jeden Fall Singapur.

Mein Tipp: Besucht auf jeden Fall den Zoo. Das ist ein absolutes Highlight und nicht mit unseren Zoos vergleichbar: Die Tiere leben in Freigehegen und in ihrer natürlichen Umgebung. Ich war davon total begeistert. Direkt daneben gibt es die Singapur Night Safari, quasi ein Nachtzoo, der erst öffnet, wenn es dunkel wird und die nachtaktiven Tiere beherbergt. Absolut empfehlenswert! Und natürlich darf ein Besuch beim Merlion nicht fehlen: Das Wahrzeichen der Stadt ist eine Mischung aus Meerjungfrau (Mermaid) und Löwe (lion). Ich bin immer wieder gern dort!

Sydney

Schon als Jugendliche hatte ich den Traum, irgendwann mal Sydney zu besuchen. Zum Einen, weil es eine der Städte ist, die am weitesten von München entfernt sind. Zum Anderen, weil ich die Stadt quasi durch die TV-Übertragung der Olympischen Spiele „kennenlernte“.

Anfang letzten Jahres bin ich endlich für einen Monat nach Australien geflogen und habe die Ostküste des Kontinents bereist. Und natürlich durfte Sydney nicht fehlen. Ich besuchte die Oper, saß im Botanischen Garten, fuhr mit dem Boot durch den Hafen, aß Fish & Chips am Manly Beach und spazierte die wunderschönen sechs Kilometer von Bondi Beach nach Coogee.

Tja, die Welt hat schon wunderschöne Plätze 🙂 Man braucht nur ein bisschen Zeit (und Geld), um sie sich anzuschauen. Zwischen meinem Besuch in Kairo (2004) und Singapur (2017) liegen auch einfach mal 13 Jahre Reiserei.

Natürlich machen das manche in Form einer Weltreise in zwölf Monaten, aber ich bin ganz froh, dass ich so lange gebraucht habe, um diese wunderschönen Orte zu sehen. Zum einen könnte ich sonst gar nicht alle Eindrücke verarbeiten und zum anderen hat man so einfach immer wieder ein Highlight, auf das man sich freuen kann.

 

 

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