Mit dem Rucksack durch Peru & Bolivien

Mit dem Rucksack durch Peru & Bolivien

Machu Picchu in Peru und der Salar de Uyuni, der Salzsee in Bolivien, standen schon lange auf meiner Bucket List. Allerdings reizten mich die anderen Ecken dieser Welt erst einmal mehr. Ich habe mir alle anderen Kontinente zuerst angeguckt, viel Asien, dann einiges von Afrika, ein bisschen Nordamerika, zuletzt Australien, Europa sowieso – und jetzt war es an der Zeit, sich auch mal um Südamerika zu kümmern.

Die absolut richtige Entscheidung! Mein Trip führte mich erst einmal mit drei Flugzeugen von München via Frankfurt und Panama City nach Lima, wo ich mich mit Jess traf, eine Kanadierin, die ich letztes Jahr auf dem Jakobsweg in Spanien kennengelernt habe. Da hatten wir beschlossen, gemeinsam durch Peru zu backpacken. Gesagt, getan 🙂

Und es hat sich absolut gelohnt. Gerade Peru hat es mir echt angetan. Manchmal kann man gar nicht genau erklären, warum man sich in ein Land verliebt, aber mir hat einfach alles gefallen. Die Landschaft ist atemberaubend, die Menschen sind supernett und das Essen ist richtig lecker (vor allem die Suppen und die Avocados!).

Was mich bislang immer etwas von Südamerika abgehalten hat, sind die ganzen Horrorstories über Ausgeraubt- und Entführtwerden. Aber da ich mir ja lieber immer selbst eine Meinung bilde, bin ich dann doch irgendwann dort hingereist. Ich habe mich vor Ort eigentlich nie unsicher gefühlt. Allerdings verhalte ich mich eben auch entsprechend und renne nicht nachts um 3 Uhr betrunken und alleine durch einsame Gassen.

Ich glaube, mit gesundem Menschenverstand und natürlich letztendlich trotzdem einer Portion Glück (man kann schließlich immer zur falschen Zeit am falschen Ort sein), ist Südamerika genauso gefährlich oder ungefährlich wie andere Kontinente. In 13 Jahren intensiven Reisen wurde ich auch nur einmal beklaut und das war in Tansania – dennoch würde ich keinen davon abhalten, dorthin zu reisen.

Hier also die Orte, die ich besichtigt habe, inkl. dem ein oder anderen Tipp (übrigens war meine Reiseroute die perfekte Akklimatisationsroute und ich hatte keine Probleme mit der Höhe):

Lima

Hostel: 1900 Backpackers Hostel

Dauer: 1,5 Tage

Tipps: Ich habe – natürlich – die Free Walking Tour dort gemacht und kann sie empfehlen. Außerdem habe ich eine alte Bekannte getroffen und erst einmal meine Anreise per 3 Flugzeugen verkraftet. Daher habe ich mich nur in Downtown Lima aufgehalten. Schön sein soll auch Miraflores und Barranco. Ich muss aber auch sagen, dass mich Lima nicht vom Hocker gehauen hat. Der Verkehr ist einfach nur crazy und ich habe lieber für andere Städte mehr Zeit eingeplant.

Weiterreise: Von Lima bin ich mit dem Bus in schlappen 17 Stunden Nachtfahrt nach Arequipa weitergefahren. Alle Busse hatte ich bereits im Vorfeld online gebucht. Es empfehlen sich die Busunternehmen Oltursa und Cruz del Sur. Ich habe Oltursa genommen und fand die Busse super. Man bekommt ein kleines Dinner und ein kleines Frühstück, eine Decke und es werden paar Filme gezeigt. Und mir hat die „Zurücklehnmöglichkeit“ in der „Semi-Cama-Klasse“ absolut gereicht.

Der Plaza de Armas in Lima

Arequipa

Hostel: Arequipay Backpackers

Dauer: 3 Tage

Tipps: Natürlich die Free Walking Tour. Unbedingt sollte man sich das sehr farbenfrohe und verwinkelte Kloster Santa Catalina anschauen. Kostet stolze 40 Soles Eintritt, aber für mich hat es sich gelohnt. In der Nähe gibt es ein nettes Cafe namens Chaqchao, in dem man auch einen Workshop zur Herstellung von organischer Schokolade machen kann. Ich fand den Brownie dort schon sehr vielversprechend.

Weiterreise: Ich bin per Bus mit Oltursa in 10-12 Stunden Nachtfahrt weiter nach Cusco gefahren.

Das Santa Catalina Kloster in Arequipa

Colca Canyon

Von Arequipa aus habe ich eine zweitägige Trekkingtour in den Colca Canyon gemacht, inkl. Stopp am Cruz de Condor, an dem man Kondore durch den Canyon segeln sieht. Die Trekkingtour war schon tough, und man sollte entweder fit oder zumindest sehr leidensfähig sein. Man wandert an Tag 1 acht Stunden, davon meist bergab, übernachtet in einer Oase unten im Canyon und wandert an Tag 2 ca. 3 Stunden wieder nach oben. An Tag 1 war es immens heiß, ca. 35-40 Grad (Sonnencreme und Kopfbedeckung nicht vergessen) und der Aufstieg an Tag 2 war einfach richtig knackig.

Jeder einzelne Schritt ist bergauf. Mit Wanderstöcken und einem leichten Tagesrucksack hätte ich mich deutlich einfacher getan. Da ich aber nach der Wanderung einen Nachtbus nehmen musste, hatte ich quasi mein gesamtes Gepäck dabei – das war eine leichte Fehlplanung meinerseits und hat mich ziemlich leiden lassen. Aber ich habe es geschafft! 🙂 Landschaftlich aber echt eine beeindruckende Tour und man kann sich im Notfall für den Aufstieg ein Maultier buchen, wenn man es sich nicht zutraut.

Die Terassen am Colca Canyon, die Wanderung selbst ist dann an einer tieferen (und deutlich steileren) Stelle.

Cusco

Hostel: Hospedaje Recoleta Turistico

Dauer: 4 Tage

Tipps: Für mich der schönste Ort in Peru. Man kann von dort aus auch spontan Tagestouren ins Sacred Valley und zum Rainbow Mountain machen, aber ich habe die Zeit eher genutzt, mich zwischen Colca Trek und Inkatrail zu erholen. Die Free Walking Tour in Cusco war übrigens bisher die beste meines Lebens. Es gibt mehrere Anbieter, ich hatte die mit den blauen Shirts. Unbedingt machen. Und unbedingt einen Kaffee im Cafe Limbus schlürfen (oder was Leckeres essen). Von dort aus hat man den besten Blick über Cusco (wenn man es mal dort hoch geschafft hat) und preislich ist es absolut in Ordnung.

Weiterreise: Von Cusco aus bin ich mit dem Inka Express einen Tag lang nach Puno an den Titicacasee gefahren. Es gibt auch schnellere und billigere Busse, aber die Strecke ist so schön, das man sie im Tageslicht zurücklegen sollte. Außerdem macht der Inka Express Stopps an Sehenswürdigkeiten, die von einem Guide erklärt werden.

Der Blick vom Cafe Limbus auf Cusco.

Inkatrail

Ich habe den Inkatrail von Cusco aus gestartet und bin auch wieder dorthin zurückgebracht worden. Da ich am Tag nach dem Inkatrail noch den Huayna Picchu bestiegen habe, habe ich eine Nacht in Aguas Calientes verbracht, dem Ort, der am Nächsten an Machu Picchu liegt. Aber das wurde alles von Inkatrail Reservations organisiert. Für Details am besten meinen Blog zum Inkatrail und meine FAQs dazu lesen.

So schön kann Machu Picchu sein, wenn es mal nicht in Wolken gehüllt ist. Manchmal braucht man etwas Geduld.

Puno

Hostel: Inka’s Rest

Dauer: 1 Tag

Tipps: Ich hatte nur einen Tag für Puno eingeplant und das hat mir auch gereicht. Ich habe ihn genutzt, um eine Bootstour zu buchen, die mich sowohl zu den schwimmenden Schilfinseln (Uros) als auch zu einer weiteren Insel (Taquile) gebracht hat. Im Nachhinein hätte mir eine Halbtagestour zu Uros (wirklich einzigartig) gereicht, denn Taquile ist meines Erachtens nicht wirklich spektakulär, man braucht allerdings je drei Stunden hin und zurück. Die Zeit (und das Geld) kann man evtl. auch anderweitig nutzen.

Weiterreise: Ich bin mit einem Bus von Puno nach Copacabana gefahren – das liegt bereits in Bolivien, das heißt, man muss vorher in Kasani den Grenzübertritt machen. Ist aber völlig problemlos. Man steigt aus, holt sich den Ausreisestempel im peruanischen Büro, wandert zu Fuß über die Grenze, holt sich den Einreisestempel im bolivianischen Büro und steigt wieder in denselben Bus. In Copacabana habe ich den Bus gewechselt (manche bleiben auch ein oder zwei Tage hier, ist ganz nett mit etwas Beachflair am Titicacasee) und bin weiter nach La Paz, inkl. einer Seeüberquerung per Fähre. Insgesamt hat das alles einen ganzen Tag gedauert.

Die Schilfinseln von Uros auf dem Titicacasee

La Paz

Hostel: Greenhouse Bolivia

Dauer: zweimal 1 Tag

Tipps: Natürlich die Free Walking Tour, die allerdings 20 Bolivianos (ca. 2,50 Euro) kostet, da kostenlose Touren von der Regierung verboten wurden. Außerdem MUSS man mit der Teleférica fahren, der Gondelbahnen in La Paz. Mittlerweile gibt es sieben Linien und es sollen noch sieben weitere dazu kommen. Da der Verkehr in dieser Stadt völlig verrückt ist, ist das meiner Meinung nach die einzig sinnvolle Fortbewegungsart und sie macht richtig viel Spaß. Ich habe jedes Mal wie ein Honigkuchenpferd gestrahlt wenn ich drin saß. Die Bahnen sind modern, man kann an bestimmten Haltestellen die Linie wechseln und eine Fahrt kostet 3 Bolivianos (ca. 40 Cent).

Weiterreise: Als ich nach meiner Salzsee-Tour wieder zurück war bin ich von La Paz dann nach Hause geflogen, mit lediglich vier Flugzeugen in 30 Stunden via Lima, Panama City, Frankfurt nach München.

Die Teleférica in La Paz – einfach nur toll!

Salar de Uyuni

Für mich war ein absolutes To Do auf meiner Bucketlist, mir den Salzsee in Bolivien anzuschauen. Ich habe mich für Red Planet als Touranbieter entschieden und war damit auch sehr zufrieden. Gebucht habe ich eine 3-Tages-Tour, die eben nicht nur den Salzsee beinhaltet (inkl. Übernachtung im Salzhotel und Besuch der echt coolen Kaktusinsel Isla Inkahuasi), sondern auch an Vulkanen, Lamaherden, Flamingos und roten und grünen Seen vorbei bis zur chilenischen Grenze führt (hier ist es möglich, die Tour zu verlassen und weiter nach Chile zu reisen).

Die Tour selbst startet in Uyuni, allerdings kann man über den Anbieter den Nachtbus von La Paz bis Uyuni und wieder zurück gleich dazu buchen. In Uyuni selbst habe ich keine Zeit verbracht (auch nicht notwendig), da direkt nach meiner Ankunft per Bus die Tour losging und ich nach Tour-Ende gleich wieder in den Bus stieg. Übrigens kann es je nach Jahreszeit auf der Tour sehr kalt werden. Auf jeden Fall ist auf der Nachtfahrt nach Uyuni mein Kopfkissen am Busfenster festgefroren. Just saying!

Auf dem Salzsee in Bolivien

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