Im Vorfeld meiner Wanderung auf dem Jakobsweg habe ich mich natürlich gefragt, was ich alles mitnehmen muss. Da das bestimmt vielen anderen ebenso geht, veröffentliche ich hier mal meine Packliste, die ich im Vorfeld erstellt und im Nachhinein etwas adaptiert habe.

Wie es mir auf dem Jakobsweg erging und was ich für mich persönlich mitgenommen habe, kannst du hier nachlesen.

Ich war insgesamt 38 Tage unterwegs (1 Tag Anreise, 35 Tage Wanderung, 1 Tag in Finisterre, 1 Tag Abreise), vom 13. Juli bis 19. August 2017, also im spanischen Hochsommer – deshalb natürlich entsprechend auch die wenige Kleidung.

Ich bin mit folgendem Equipment echt sehr zufrieden gewesen und ich habe auch nichts vermisst. Es geht aber bestimmt auch anders – daher im Folgenden einfach meine persönliche Packliste mit Tipps.

Ausrüstung:

• Deuter Wanderrucksack (45 Liter + 10 Liter)
• Regenschutz für Rucksack
• Camelbag (Wasserblase, Fassungsvermögen: 3 Liter)
• Nalgene-Wasserflasche
• Schlafsack
• Leki-Wanderstöcke
• Multifunktionsschuhe zum Wandern (Salomon XA Pro 3D GTX)
• Trekkingsandalen für die Nachmittage/Abende

Kleidung:

• Kopfbedeckung (knautschbarer Hut)
• Bikini (alternativ einfach in Unterwäsche schwimmen)
• Dünne, lange Schlabberhose (für morgens oder abends zum Drüberziehen)
• Enge lange Leggins (nur für den Flug und zwei kalte Abende gebraucht)
• Langärmeliges dünnes Oberteil
• Regenjacke
• Regenhose
• 2 kurze Sport-Shorts
• 2 Sport-Tanktops
• 2 Sport-BHs
• 2 Unterhosen
• 2 Paar Falke-Wandersocken

Medikamente:

• Voltaren-Creme
• Ibuprofen
• Nasenspray
• Pflaster
• Bandage
• Magnesiumtütchen (1 Tütchen á 400mg Magnesium pro Tag)
• Nadel & Faden (den Faden zieht man durch die Blase und lässt ihn erst einmal dort drin. So füllt sich die Blase nicht gleich wieder – aber beides vorher desinfizieren)
• Desinfektionsspray

Hygieneartikel:

• Nagelschere
• Sonnencreme
• Tube mit Waschmittel (alternativ: Seife)
• Hirschtalg
• Tampons
• Rasierer
• Deo (habe ich unterwegs weggeworfen, weil ich eh jeden Tag geduscht habe)
• Shampoo
• Zahnbürste und Zahnpasta

Sonstiges:

• Kleines Microfaser-Handtuch
• Ohropax
• Sonnenbrille
• Ebook und Ladegerät
• Handy + Kopfhörer, Ladegerät, ggfls. Solar-Powerbank
• Spork (Mischung aus Gabe, Löffel, Messer) – ein Taschenmesser hatte ich zusätzlich dabei, aber nie verwendet
• Taschentücher
• Minigeldbeutel mit Bargeld, EC-Karte und Kreditkarte
• Personalausweis
• Auslandskrankenversicherung
• Flugticket
• Pilgerunterlagen (Pilgerausweis & Reiseführer)
• Ausgedruckter Etappenplan
• Stirnlampe
• Sicherheitsnadeln
• Turnbeutel (für die Wertsachen nachmittags beim Erkunden des Ortes)
• Tagebuch und Stift
• Kaugummi

Und dann darf natürlich die Jakobsmuschel nicht fehlen, die man gut sichtbar außerhalb des Rucksackes befestigt und die zeigt, dass man auf Pilgerreise ist. Ich habe sie von meiner besten Freundin geschenkt bekommen, es gibt aber vor Ort zigfache Möglichkeiten, sie zu kaufen.

Generell habe ich wie folgt gepackt: In dem Bodenfach meines Rucksacks habe ich den Regenschutz, Regenjacke, Regenhose, Trekkingsandalen und den Schlafsack verstaut. In den beiden seitlichen Außenfächern die Sonnencreme, Wasserflasche, Pilgerpass, Etappenplan, Reiseführer, Handy. In das Außenfach unterhalb des Top-Faches den Turnbeutel und meinen Sonnenhut.

In das Topfach meinen Geldbeutel, Stirnlampe, Kaugummi, Taschentücher, Sonnenbrille. Und den Rest habe ich im Rucksack selbst verstaut. Die Wasserblase kommt direkt an den Rücken in das vorgesehene Fach. Grundsätzlich gilt, die schwersten Utensilien möglichst weit unten und direkt am Rücken zu verstauen.

Ich habe im Vorfeld ganz viele Ziplock-Tüten gekauft und bis auf die Kleidung alles darin verstaut. Dann sucht man nicht lange im Rucksack herum, sondern hat alles gleich zur Hand. Ich habe es meistens thematisch sortiert: 1 Tüte mit Medikamenten, 1 Tüte mit Utensilien zur Blasenbehandlung, 1 Tüte mit Sachen, die ich abends benötige: Zahnpasta, Zahnbürste, Ohropax, Hirschtalgcreme usw. Man packt während der Reise eh ein paarmal um, bis man die optimale Verteilung für sich gefunden hat.

Außerdem bietet es sich an, die Kleidung zu rollen. Dies nimmt am wenigsten Platz weg. Ich habe zudem immer ein ganzes Kleidungsset (also 1 Shorts, 1 Shirt, 1 Unterhose, 1 BH, 1 Paar Socken) gleich übereinandergelegt und zusammengerollt, so hatte ich das immer gleich griffbereit, wenn ich duschen wollte.

Wenn Ihr immer in Pilgerherbergen oder ähnlichem übernachtet, benötigt Ihr keine Isomatte. Ein Schlafsack reicht. Meistens gibt es auch Kissen. Ich persönlich hatte mehr als die oben aufgelisteten Medikamente dabei, an sich benötigt Ihr wirklich nur das Wichtigste, da es zahlreiche Apotheken entlang des Weges gibt.

Last but definitely not least: Wiegt Euren Rucksack! Eine Faustregel ist: Der Rucksack sollte nicht schwerer als 10 Prozent des Körpergewichtes sein.

Ich habe es nicht geschafft… Obwohl ich meinen Rucksack bestimmt achtmal ein- und ausgepackt und hardcore aussortiert habe, wog er am Ende 9.2 Kilogramm, ohne Wasser. Meistens füllte ich meine Wasserblase mit zwei Litern und ich habe auch immer noch etwas Proviant mit dabei gehabt, sodass ich auf insgesamt 11-12 kg Rucksackgewicht kam.

Ich war aber unter den Pilgern tatsächlich eine derjenigen mit dem meisten Gepäck – daher ist meine Packliste natürlich nur eine Idee. Für mich hat es funktioniert und ich habe auch tatsächlich alles gebraucht.

Und nun: Buen Camino!