Tulum & Cenoten

Tulum & Cenoten

Inzwischen bin ich 130 km südlich von Cancún, in Tulum. Ebenfalls an der Riviera Maya gelegen, dem wunderschönen Küstenstreifen in Mexiko. Auch hier kann man Mayaruinen besichtigen, was ich am zweiten Tag mache.

Dazu miete ich mir ein Fahrrad und radle gemeinsam mit Claudia aus der Schweiz, die ich aus Cancún kenne, am Strand entlang zu den Ruinen. Hier radelt nämlich jeder Tourist. In der Wäscherei neben meinem Hostel leihe ich mir für 24 Stunden ein Rad.

Oder vielleicht ist es ein Fahrradverleih, der auch Wäsche wäscht. So ganz habe ich das noch nicht herausgefunden. Aber es ist megapraktisch. Als ich mein Rad abgebe, kann ich meine frischgewaschene Wäsche mitnehmen.

Die Ruinen sind total schön gelegen. Direkt am Meer. Ich mache mein obligatorisches Foto mit meinem Weltenbummlershirt und dann schlendern wir durch die Ruinen. Wenn man von den Menschenmassen mal absieht, ist es total friedlich hier.

Während Claudia noch dort bleibt, wandere ich Richtung Ausgang und lerne Karen kennen. Sie kommt aus Australien, ist Trapezkünstlerin und Jongleurin und lebt derzeit in Mexiko City, wo sie ein soziales Zirkusprojekt für benachteiligte Kinder umsetzt.

Wir liegen sofort auf einer Wellenlänge. Ich erzähle ihr von Laureus und da unser Gespräch zu spannend ist, um es zu beenden, beschließen wir gemeinsam zum öffentlichen Strand zu radeln und dort weiterzuquatschen.

Also liegen wir kurz danach mit Blick auf den traumhaften Strand auf gemütlichen Liegen, trinken einen Eiskaffee und danach noch einen Smoothie. So lässt es sich leben. Während ich zuhause das bunte Einhorn war, das seinen Job kündigt, um durch die Welt zu reisen, bin ich hier nur eine von vielen.

Frank aus den Niederlanden, der halb freelanct, halb reist und auf der Suche nach der richtigen Mischung (und immer nach Wifi) ist. Emily aus England, die 24 Monate reist und nie länger als fünf Nächte an einem Ort bleibt. Eine Belgierin, die vorher in einem Surfshop gearbeitet hat und abwechselnd reist und arbeitet. Jorge aus Spanien, der auf seiner Reise den Mut finden will, sich anschließend zum Physiotherapeuten umschulen zu lassen. Ich finde diese alternativen Lebenskonzepte alle total spannend, weil ich natürlich auch am Überlegen bin, wie es nach der Reise für mich weitergeht.

Noch weiß ich es nicht, aber es ist ja noch viel Zeit. Bis dahin sammle ich Ideen 🙂

Tulum ist definitiv ein Ort, an dem man hängen bleiben kann. Es gibt viele kleine Cafes mit Hängematten und Chill-Areas, Restaurants (sogar vegane) und genug Touren, um für einige Zeit beschäftigt zu sein. Für mich geht es am letzten Tag noch einmal zu einer Cenote. Diesmal nicht mit Schwimmweste, sondern mit Tauchausrüstung.

Da meine Höhlentaucherfahrung ziemlich begrenzt ist habe ich doch etwas Respekt, was mich erwartet. Aber es hilft mir, an verschiedenen Orten mit unterschiedlichen Divecentern und anderem Equipment zu tauchen. Ich lerne jedes Mal dazu. Gemeinsam mit Guide Julio aus Mexiko, ausgebildeter Cave-Diver und Songsong aus China, die selbst Divemasterin ist, tauche ich durch die Cenote Dos Ojos.

Und es ist atemberaubend: Stalagtiten, Stalagmiten, Stalagnaten. Und kristallklares Wasser. Das liegt hauptsächlich daran, dass alle Taucher versuchen, den Kontakt mit dem Boden zu meiden. Die Flossen können den Sand aufwirbeln und dann sieht erstmal keiner mehr was. Überhaupt muss man seine Tarierung beherrschen. Man darf – wie immer beim Tauchen und Schnorcheln – nichts berühren. Das ist gar nicht so einfach, da manche Durchgänge sehr eng sind. Aber ich schaffe es tatsächlich durch die Höhle zu kommen ohne mit meinen Flossen einen Stalagnaten einzureißen. Wir alle folgen einem Seil, das die Route anzeigt.

Als wir wieder zum Ausstiegsbereich kommen, in dem sich die Schnorchler tummeln, die nur einen Bruchteil dieser Höhlenwelt sehen können, bin ich dankbar, meinen Tauchschein gemacht zu haben. Er eröffnet einem noch einmal eine ganz andere Welt. Bevor ich anfing zu tauchen, hatte ich keine Ahnung, was es alles unter Wasser gibt: Wracks, Höhlen, Tempel, Statuen – mal von Flora und Fauna abgesehen. Es hat meine Welt noch einmal ein Stück größer gemacht. Und ich möchte nicht mehr drauf verzichten.

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