Mit dem Bus von Mexiko nach Guatemala
Und schon bin ich im nächsten Land. Wobei „schon“ etwas euphemistisch formuliert ist, denn es dauerte vier Busse, zwei Grenzübergänge und zwölf Stunden, bis ich in Flores ankam. Schon im Vorfeld hatte ich beschlossen, Belize aus Zeit- und Kostengründen zu überspringen und lieber mehr Zeit in Guatemala zu verbringen.
Also fahre ich in Chetumal (Mexiko) mit einem Minibus zum Office von Marlin Espadas, steige dort nach einiger Wartezeit in den Bus nach Belize City. An der mexikanischen Grenze steigen wir aus, bezahlen 570 Pesos Departure Tax (scheint zu variieren, eine Gruppe etwas früher muss nur 500 Pesos zahlen, aber fern der Gedanke an Schindluder…), steigen wieder in den Bus, fahren zur belizianischen Grenze, schleppen unsere Rucksäcke durch den Zoll, reisen ein und steigen wieder in den Bus. Dann fahren wir erstmal paar Stunden bis nach Belize City. Dort bleiben alle (bzw. reisen weiter nach Caye Caulker) bis auf mich. Ich kriege neue Gesellschaft von den Backpackern, die bereits einige Zeit in Belize waren und wir fahren in einem neuen (dem dritten) Bus weiter durch Belize, diesmal nach Westen statt nach Süden.
An der Grenze angekommen, reisen wir aus Belize aus (auch hier müssen wir Departure Tax zahlen), reisen in Guatemala ein und steigen in den vierten Bus. Mittlerweile geht die Sonne unter und so kommen wir im Dunkeln in Flores am See Petén an.
Bereits am Morgen meiner Odyssee traf ich Daniel, einen Kölner, der mir von einem anderen Backpacker erzählte, der eine ähnliche Reiseroute hat wie ich. „Er ist Schweizer und heißt Rafael. Wenn du ihn siehst, sag ihm schöne Grüße.“ Hmh, die Chancen sind gering, aber ich habe auf meinen Reisen schon die lustigsten Geschichten erlebt. Drei Busse später komme ich an der Grenze zu Guatemala mit einem Backpacker ins Gespräch, der aus der Schweiz kommt. „Lass mich raten, du heißt Rafael“, sage ich. „Ja“, antwortet er verblüfft. „Schöne Grüße von Daniel!“, lache ich.
Und siehe da, wir sind auch noch im selben Hostel. Daher schnappen wir uns nach der Ankunft unsere Rucksäcke, wandern die Brücke entlang zur Insel, auf der die Hostels liegen, checken ein, heben beim nächsten ATM die neue Währung ab (Guatemaltekische Quetzales) und gehen noch Abendessen. Danach bin ich platt. Es war ein langer Tag mit vielen Bussen. In meinem Viererdorm schlummere ich selig ein.