Cancún

Cancún

Cancún liegt auf der Yucatan-Halbinsel in Mexiko – direkt am Meer. Und ist bekannt für seine Strände, Hotelressorts und das Nachtleben. Ich habe die Stadt für meinen Reisestart ausgewählt, weil es günstige Flüge aus München gab, es meiner Reiseroute entsprochen hat und es aufgrund der vielen Touristen eine gute Infrastruktur hat, um entspannt in die Reise zu starten. Am Anfang muss ich mich immer eingrooven, an das Backpacken und seine Spontanität gewöhnen und auch erst einmal ein Gefühl für Land und Leute bekommen.

Außerdem gilt die Stadt als sicher und man kann sich gut fortbewegen, auch nach Einbruch der Dunkelheit. Auf meinem Weg vom Flughafen zu meinem Hostel sind wir durch die Zona Hotelera gefahren. Hier reiht sich ein riesengroßes Luxushotel an das andere, aber Unmengen davon – ich frage mich wirklich. ob es genügend Touristen gibt, um die alle zu füllen. Ich bin ja gar nicht so der Fan von Menschenmengen und der Partyszene vor Ort, sondern suche eher Ruhe und Beschaulichkeit und habe mir daher in El Centro, der traditionelleren Innenstadt von Cancún, ein Hostel gesucht.

Nämlich das hier: https://www.nomadsexperience.com/mezcal.php. Und ich kann es uneingeschränkt empfehlen. Es hat einen gemütlichen Innenhof, leckeres Essen im Restaurant, einen Pool, Hängematten, eine Küche zum Selberkochen und einfach eine tolle Atmosphäre. Ich habe mich so wohl gefühlt, dass ich es am ersten Tag kaum verlassen habe. Ich wollte in Ruhe ankommen und entspannt in die Reise starten. Also lag ich am und im Pool, las in meinem Spanischbuch, schrieb in einem nahegelegenen Cafe Tagebuch und wanderte zum Supermarkt ums Eck.

Am zweiten Tag habe ich beschlossen, mal zur Zona Hotelera zu wandern, habe die Distanz aber etwas unterschätzt und mich nach 7 Kilometern in der prallen Sonne in ein Cafe gesetzt. Zumindest den ersten Teil des langgezogenen Areals habe ich erreicht. Cancún ist für einen Urlaub im Hotel mit Exkursionen, Strand und Tauchen/Schnorcheln bestimmt toll. Als Backpacker ist es mir etwas zu groß. Ich erlaufe mir ganz gerne Städte, das ist hier aber nicht wirklich möglich – oder ich brauche mehr Kondition 🙂 Zurück habe ich daher den Bus genommen. Ich bin ja immer ein Fan davon, lokale Transportmöglichkeiten auszuprobieren. So ruckelte ich schon im Sammeltaxi durch Marokko, raste auf einem Moped durch Vietnam, saß in einem indischen Tuktuk oder quetschte mich in Sambia in dubiose Vehikel.

In Cancún steht man an der Bushaltestelle und winkt dem Bus zu, in den man einsteigen möchte. Dann zahlt man dem Fahrer 12 Pesos (21 Pesos sind aktuell 1 Euro). Und schon fährt man in Mexiko Bus. Ganz einfach. Das Komplizierte ist das Aussteigen. Man hat nämlich keine Ahnung wo. Deshalb erzähle ich das immer dem Busfahrer und deute auf mich und hoffe, dass er das versteht und mir sagt, wann ich aussteigen soll. Dazu setze ich mich immer ganz gern in die Nähe des Fahrers, damit er mich nicht vergisst. Und ich muss sagen, die Strategie geht meistens auf. Allerdings nicht immer, und so strandete ich in Kuala Lumpur bei der Endhaltestelle in einem Randbezirk statt die berühmten Batu Caves zu besichtigen.

Und ich hatte mir ein ganz besonderes Higlight für Cancún vorgenommen: Das Unterwassermuseum zu betauchen. 500 Skulpturen eines britischen und mehrerer mexikanischer Bildhauer wurden in der Karibik versenkt und können nun von Schnorchlern und Tauchern besichtigt werden. Als ich vor zweieinhalb Jahren meinen Tauchschein gemacht habe, wusste ich gar nicht, was es alles unter Wasser gibt. Es ist eine ganz eigene Welt. Als ich also bei der Planung meiner Reise von dem Museum las, war für mich klar: Da will ich hin.

Und so schipperte ich mit der Tauchschule Solo Buceo 30 Minuten raus aufs Meer, legte das Equipment an und ließ mich ins Wasser fallen. Das Museum ist nur acht Meter tief und eignet sich daher auch besonders für Anfänger. Und es hat schon etwas Mystisches, die Statuen unter Wasser zu besichtigen. Eine ganz tolle Atmosphäre.

Danach ging es noch für einen zweiten Tauchgang zum Hausriff. Riesige Fischschwärme – und als besonderes Highlight: Eine Schildkröte, die majestätisch durch das Wasser schwebte. Ich etwas unmajestätischer hinterher.

Also mein Fazit für Cancún: Gut als Startort für eine Reise durch Mittelamerika geeignet. Wer Beschaulichkeit und Ruhe sucht, sucht besser woanders. Aber allein das Unterwassermuseum und mein Hostel waren den Besuch wert. Allerdings bin ich schon jetzt von Mückenstichen übersät. Egal wo ich hinreise, die Biester finden mich. Aber vielleicht nehmen sie einen anderen Bus als ich. Für mich geht es weiter nach Puerto Morelos.

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